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Die verschiedenen Schularten bei der Bewältigung ihrer Aufgaben unterstützen

Neubelebung der Bildungsplattform „Leistung & Vielfalt“

Immer mehr Kinder wollen in den Ballungsräumen nach der Volksschule eine AHS besuchen.

Die Corona-Pandemie und der daraus folgende Aufruf von BM Faßmann zur Milde hat den ohnehin schon starken Zug zur AHS weiter verstärkt. Die Volksschullehrkräfte geraten noch stärker unter den Druck von Eltern, ihren Kindern „lauter Einser“ zu geben, um ihnen nicht „die Zukunft zu verbauen“. So kommen immer mehr Kinder in die AHS, die durch diese Schulart überfordert sind. Sie taumeln von Misserfolg zu Misserfolg und verlieren nach und nach das positive Gefühl zur eigenen Leistung, zweifeln an sich selbst, weil ihnen die Befriedigung durch Erfolg versagt bleibt. Die Stärken der Kinder sollten durch eine professionelle Testung ermittelt werden, die es den Eltern vor dem Wechsel in die Sekundarstufe ermöglicht, für ihr Kind die geeignetste Schule zu finden.

Der Bildungsplattform „Leistung & Vielfalt“ ist es ein Anliegen, dass alle Schularten optimal ihrer jeweiligen Aufgabe gerecht werden können. Das differenzierte österreichische Bildungssystem bietet bis jetzt für alle Begabungen, Interessen und Neigungen ein adäquates Angebot. Und es ist durchlässig, wenn eine Entscheidung, die zunächst die richtige für einen jungen Menschen war, später zu korrigieren ist. So gibt es nicht nur während der gesamten Sekundarstufe 1 jederzeit die Möglichkeit zum Umstieg auf eine Schulart, sondern insbesondere nach der achten Schulstufe eine häufig genutzte „Umstiegstelle“.

Jeder junge Mensch muss vor die für ihn genau richtigen Herausforderungen gestellt werden: Sie dürfen nicht zu leicht sein, damit die Motivation nicht verloren geht, sie dürfen aber auch nicht zu schwer sein, damit keine Überforderung entsteht. Und sie müssen in eine inhaltliche Richtung führen, die den Interessen des Kindes entspricht. So hat jedes Individuum die Möglichkeit, Erfolg zu erfahren und seine eigene Leistung als positiv zu erleben. Und das österreichische Schulwesen bietet die dafür notwendige Vielfalt. Um dieser Vielfalt gerecht zu werden, setzen wir uns für eine kompetente, neutrale und professionelle Beratung an den Nahtstellen ein, ganz besonders an der Nahtstelle zwischen Volksschule und Sekundarstufe II!

Der Studie „Kognitive Homogenisierung, schulische Leistungen und soziale Bildungsungleichheit“ der Mannheimer Soziologen Hartmut Esser und Julian Seuring zu Folge wäre ist es ratsam, für die Entscheidung der Schulwahl der Sekundarstufe die kognitiven Potenziale eines Kindes durch ein objektives Verfahren zu ermitteln. Damit sind die Volksschullehrkräfte von einer großen Bürde befreit. Es erhöht sich auch die Gerechtigkeit und die Abhängigkeit der Schulartwahl von der sozialen Position der Eltern wird geringer, Begabte aus sog. bildungsfernen Schichten haben größere Chancen, in die für sie geeignetere Schulart zu gelangen.

Der Vorstand der Bildungsplattform „Leistung & Vielfalt“ wurde neu gewählt. Er besteht sowohl aus erfahrenen Experten und jahrelangen Praktikern im Bildungssystem als auch aus jungen, dynamischen Menschen mit innovativen und kreativen Ideen.